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Thing Frankfurt 28.1.1994
28. 1. 1994
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Message #1100 - SPEX (Empfangen)
Date: 24-Jan-94 20:10
Von: Ulf Schleth
An: Stefan Beck
Betreff: Re: Konzert von Freundschaft
Antworten: -> #1116
werter herr beck.
SB> allen orten zu gleicher zeit erfolgen. die massen muessen wissen,
SB> dass sie in einen bewaffneten, blutigen, erbitterten kampf gehen.
SB> todesverachtung muss die massen ergreifen und den sieg sichern.
SB> die offensive gegen den feind muss aufs energischste durchgefuehrt
SB> werden; angriff, nicht verteidigung, muss die losung der massen sein,
SB> ruecksichtslose vernichtung des feindes wird ihre aufgabe sein; die
aha. ruecksichtslose vernichtung des feindes, also. nicht schlecht, fuer eine konzertankuendigung. erst dachte ich ja, dass sich da womoeglich einer dieser neofaschistischen kotzbrocken in TT FFM verirrt hat (was hier oefter mal vorkommt); aber nein, es war nur eine konzertankuendigung. dann bin ich ja beruhigt. und zudem noch eine
SB> avantgarde/industrial/techno-gruppe
das rechtfertigt natuerlich einiges; selbst solchen verbalmuell. ich verstehe nur nicht, was zum teufel das proletariat damit zu tun haben soll. und vielleicht koenntest du mir auch mal erklaeren, wie techno und avantgarde zusammenpassen (es wuerde schon reichen, wenn du mir erklaeren wuerdest, was avantgarde ist).
SB> erste cd fuer den shuffle-mode eines cd-spielers konzipiert. keine
SB> konserve, sondern ein instrument! frog records, frankfurt, zum preis von
SB> dm 49 bei: augst, lilistr. 43, 63067 offenbach * konzertankuendiung! * *
klingt interessant. nur leider viel zu teuer.
=|( ulf.
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Message #1157 - SPEX (Empfangen)
Date: 27-Jan-94 01:30
Von: Hans-Joachim Lenger
An: Stefan Beck
Betreff: Konzert von Freundschaft
Antworten: #1131 <-
Lieber Stefan Beck,
so aendern sich eben die Zeiten - oder doch nicht so sehr, weil naemlich hervorkommt, was schon vorher drinsteckte? Zumindest sind Sprachmontagen, die ihren Lesern offenbar einen Schrecken einjagen sollen, wenn sie Todesverachtung, Massen, Angriff und Techno verschweissen, eher was fuer kleine Jungs, die sich bestenfalls ruehmen koennen, noch keinen scharfen Schuss gehoert zu haben. Blutruenstige Phantasmen als Disko-Kitzel, und dann heim zu Mama. Oder aber es kracht wirklich mal, und dann geht die Flennerei los. Nun, Du findest
> es wunderbar, wie das, was eben mal vor 70
> Jahren nichts anderes als "Avantgarde" war, der Aufruf
> zum bewaffneten Kampf, heute als "Verbalmuell" abgetan
> wird. Aber damit ist es ja nicht getan, "Verbalmuell"
> ist doch genauso eine Floskel wie "Avantgarde".
Recht so. Und weil dergleichen Floskelei doch bestens ein knappes Gaehnen evozieren kann, uebergehen wir's besser. Ob den guten Ulf Schleth der Umstand, dass er in Berlin wohnt, davor bewahrt, sich
> selbst ein Urteil bilden zu
> muessen, was Avantgarde mit Techno und der Gruppe
> Freundschaft zu haben
weiss ich nicht und will ich gar nicht wissen. Die Musik klingt doch nicht besser, wenn sie im Schwarzwald losklappert, und die stumpfen Phantasmen hoeren doch nicht auf, solche zu sein, nur weil sie in Muenchen, Kiel oder eben Klein Bimbach umgehen.
Nichts fuer ungut; doch mache ich eben aus meiner Moerdergrube kein Herz.
Hans-Joachim Lenger
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