Kunst im öffentlichen Raum in Frankfurt
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Die Stadt Frankfurt hat eine Sammlung von Kunstwerken im Stadtraum ins Internet gestellt.
Das ist löblich, aber noch nicht ausreichend. Dazu einige Gedanken zur Idee von Kunst in der Öffentlichkeit.
In weiten Teilen handelt es sich in Frankfurt um öffentliche Kunst im Raum. Öffentlich bestellte, öffentlich geförderte, öffentlich sanktionierte Kunst. Also, Staatskunst.
Es gibt noch Kunstwerke, die von Firmen aufgestellt wurden (Sol LeWitt vor der Dresdner Bank), aber schon bei den Gedenktafeln, die ein Bürgeranliegen sein könnten, siehts dünn aus.
Die Bürger haben offentlich nichts beizutragen gehabt, oder wurden nicht berücksichtigt. Dabei wäre schon die Existenz von Graffiti und Street Art Anlass genug über den Beitrag der Bürger zur Stadtgestaltung (oder Stadtverkunstung) nachzudenken.
Ebenso könnte man die Off-Spaces (alternative Kunsträume) als eine Form selbst beauftragter Kunst im öffentlichen Raum bezeichnen. Ein Beispiel aus jüngster Zeit wäre die Stadtimkerei der Gruppe Finger. Oder der Wagnerraum im Nordend.
Schliesslich müsste man auch Internet ins Auge fassen.
Wenn man sich mal nur sehr gerafft vorstellt, was Öffentlichkeit ausmacht:
1) die Barrierefreiheit. Jedem ist unter den gleichen Bedingungen die Teilnahme möglich.
2) die Wechselseitigkeit. Jeder kann mit jedem unter den gleichen Bedingungen in Austausch treten. Und dieser Austausch ist allen aus der potentiell gleichen Perspektive einseh- und vermittelbar.
dann ist Internet DIE neue Form von Öffentlichkeit.
Im Internet können die Bürger vollkommen ungefragt und schwellenfrei Kunstwerke plazieren.
Das sollte nicht nur wahrgenommen, das sollte auch gefördert werden.
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Seite der Stadt Frankfurt:
http://www.kunst-im-oeffentlichen-raum-frankfurt.de
Siehe auch:
Michael Lingner, Ist Kunst im öffentlichen Raum möglich?
http://ask23.hfbk-hamburg.de/draft/archiv/ml_publikationen/kt89-7.html