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Gutleut15 :: schwarz auf weiß :: Finisage mit Asmus Tietchens und Gästen

07. October 2005

schwarz auf weiß
03.09.- 07.10.2005

DAG (Berlin)
Ingo Fröhlich (Berlin)
Dirk Krecker (Frankfurt/M)
Olaf Probst (München)
Frank Reinecke (Frankfurt/M)

Zeichnungen, Objekte, Wandarbeiten, Bücher


Einladung zur Finisage in Kooperation mit Spielplatz Frankfurt
am Freitag, 7.10.2005, 20.00 Uhr - open end


live:
Asmus Tietchens [http://www.tietchens.de]
für diesen abend [http://www.tausend-fuessler.de/fda]

dj:
St. Martin [Nachtschwestern/Fsk Hamburg]


Asmus Tietchens

Asmus Tietchens (* 3. Februar 1947 Hamburg) ist ein deutschsprachiger Komponist elektronischer Musik; einige seiner Alben können auch dem Industrial bzw. der Noisemusik zugerechnet werden. Neben seinen Solo arbeiten hat er zahlreiche Kollaborationen mit Komponisten wie Merzbow oder Arcane Device (David Lee Myers) veröffentlicht. Zusammen mit Thomas Köner bildet er das Duo Kontakt der Jünglinge. Eines seiner gelegentlich genutzten Pseudonyme lautet Hematic Sunsets.


Biografie

Tietchens wurde 1947 in Hamburg geboren. Mit zehn Jahren lernte er Musique concrète und elektronische Komposition durch das Nachtprogramm des Norddeutschen Rundfunks kennen. 1964 begann er eine Ausbildung als Reedereikaufmann und Schiffsmakler; allerdings arbeitete er anschließend nie in diesem Beruf. Statt dessen war er ab 1968 als Werbetexter tätig. Seit 1975 ist er freier Musiker; 1980 erschien sein erstes Soloalbum. Daneben gibt er Seminare über Umweltaufnahmen an der Hamburger Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Er lebt und arbeitet in Hamburg.

Tietchens begann bereits 1965, mit einem Tonbandgerät zu experimentieren, Tapeloops aufzunehmen und zu Collagen zu verdichten. Ab 1971 kamen Synthesizer dazu. Nach einem kurzen rhythmisch-harmonischen Intermezzo Anfang der 1980er Jahre (u.a. Biotop, 1981; Spät-Europa, 1982) erschien 1984 auf United Dairies mit Formen letzter Hausmusik ein reguläres Industrial-Album, das erstmals Tietchens' primäre musikalische Interessen gültig formulierte: Geräusche werden bearbeitet, dabei mitunter bis zur Unkenntlichkeit verfremdet und in neue, ihnen adäquate Zusammenhänge gestellt. Die fertige Komposition ergibt sich dabei nicht zuletzt aus der Beschaffenheit des Ausgangsmaterials. Tietchens hat vielfältigste Quellen für sein Verfahren erkundet, u.a. Wasser (Serie der Seuchengebiete, ab 1985), menschliche Stimmen (Von Mund zu Mund 1-3, 1999/2000) und manuell am Tonkopf vorbeigezogene Tonbänder (Daseinsverfehlung, 1992).

Seit der Jahrtausendwende arbeitet er wieder verstärkt mit dem Synthesizer, den Tietchens jedoch nur als reine Klangquelle für seine reduktionistisch verknappten Kompositionen nutzt (Mengen-Serie, ab 2000). - Daneben existiert ein ausgeprägt musikparodistischer Ansatz, der sich u.a. in der Betitelung einzelner Stücke, aber auch in der Gestaltung ganzer Alben äußert. Hier sind Tietchens' Veröffentlichungen als Hematic Sunsets einzuordnen, die sich als Parodie auf Swing verstehen, aber auch als schräger Lounge gehört werden können (Musik aus dem Aroma Club, 1998).

Tietchens' Arbeit ist ein skeptischer Gestus zu eigen, der sich nicht zuletzt in den regelmäßigen Zitaten des Philosophen E.M. Cioran auf seinen Tonträgern zeigt. Er hat sich mehrfach in Essays zu seiner Arbeit und dem entsprechenden musikalischen Umfeld geäußert (z.B. Bekenntnisse eines ehemaligen Soundscapers, 2005).

2003 wurde seine Arbeit Heidelberger Studien 1-6 mit dem Karl-Sczuka-Preis ausgezeichnet.


für diesen abend

"für diesen abend" ist ein musikalisches Zusammentreffen von Stefan Funck und Gregory Büttner.

Jeder einzeln zuhause am Rechner oder draußen mit Mikrofon und DAT tätig, treffen sie sich seit 2001 regelmäßig, um ihre Ergebnisse zusammenzubringen. Hierbei wird um vorher festgelegte Fixpunkte herum improvisiert, die im stillen Kämmerlein (das mit dem heimlichen Herd) vorproduzierten Klänge aus Störgeräuschen, Feldaufnahmen, Samples, und elektronisch Erzeugtem werden live zusammen und gegeneinander gestellt. Sie erforschen das Feld der akustischen Möglichkeiten, bauen Klangräume und inszenieren Hörfilme.

Die Auftritte sind meistens sehr streng akustisch, d.h. der Raum ist verdunkelt und die Aufmerksamkeit konzentriert sich auf Hörbares.Es gibt aber auch Konzerte, bei denen visuelle und akustische Informationen zusammengebracht werden, z.B. eigene Videoprojektionen oder mit Overheadprojektionen von Katrin Bethge.


schwarzaufweiß
03.09.- 07.10.2005

Öffnungszeiten: nach Vereinbarung

Im Rahmen der Ausstellung werden folgende Publikationen
des gutleut verlags präsentiert:

Olaf Probst | McLoop – Magazine 2
gutleut A4 - Bd 2
36 Seiten | zahlr. Abb. | dt./engl. | ISBN 3-936826-23-4
EUR 13,00

DAG | if you know...
mit einem Text von Peter Funken | gutleut A4 - Bd 3
28 Seiten, zahlr. Abb., dt./engl. | ISBN 3-936826-24-2
EUR 11,00

Dirk Krecker | error_shift_landscape – Produit en France
mit einem Text von Asim Chughtai | edition anderswo – Bd 3
84 Seiten | zahlr. Abb. | dt./engl. | ISBN 3-936826-13-7
EUR 14,50

Ort

Gutleutstraße 15 | D-60329 Frankfurt/Main

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