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mamamalerei Andreas Exner, Jutta Obenhuber und Herbert Warmuth
24. March 2011
Kann man eine neue moderne Malerei denken, in der das Bild materielle Oberfläche ist, Teil einer realen Welt, ohne dabei selbst zu einem immate...riellen, transzendenten Ort zu werden (...) und ohne dabei in Retro-Fragestellungen oder Ironie abzugleiten?
(...) Die Kunst tritt nicht über den Umweg einer Geschichte, sondern direkt, unmittelbar und frontal mit ihrer Wirklichkeit in einen Dialog.
Andreas Exner, Jutta Obenhuber und Herbert Warmuth nähern sich den Errungenschaften der Moderne zwar über verschiedene Koordinatensysteme an, aber über eine vergleichbare radikale Fragestellung, die an Begriffspaaren wie Bildträger/Bildoberfläche, Figur/Grund, oder Motiv/Abstraktion aufgespannt wird. Vor allem aber verbindet sie das Anliegen, einen Bezug ihrer Kunst zur sie umgebenden Welt zu finden, und gerade dadurch nicht nur zu einer aktuellen Lesart, sondern zu individuellen Lösungen vorzustossen. Wie bei jeder Kunst ist auch in ihrer Malerei der Regelbruch ein wesentlicher Bestandteil, denn über diese Fantasie nicht auf eine höhere Erlaubnis angewiesen zu sein, entsteht der Kontakt zum Betrachter, wenn plötzlich Dinge auftauchen, die über gängige Vorstellungen nicht in die Malerei gehören.
In den Arbeiten von Andreas Exner, Jutta Obenhuber und Herbert Warmuth bricht die Malerei mit jeder modernistischen Vorstellung eines absoluten, essenzialistischen und asketischen Malens. Die Künstler knüpfen in ihren Arbeiten beispielsweise über Ähnlichkeiten, die Wahl symbolisch eingesetzter Farben oder Materialen, Berührungspunkte (...) und beanspruchen die pragmatischen, semantischen und syntaktischen Möglichkeiten der Malerei für sich.
Derart von der dogmatischen, beinahe entmündigenden Kunstauffassung emanzipiert, wird es ihnen möglich eine Bresche zu schlagen, die neue Räume möglich macht und Lesarten nahe legt.
(Auszüge aus dem Text "Das Bild, der Flache Grund" von Andreas Schlaegel)
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Die Künstler Jutta Obenhuber (*1963), Herbert Warmuth (*1960) und Andreas Exner (*1962) lernten sich in den späten 80er Jahren an der Städelschule in Frankfurt am Main kennen, wo sie bei Raimer Jochims, Thomas Bayrle und Jörg Immendorff studiert haben.
mamamalerei ist ihre erste gemeinsame Ausstellung. Es erscheint der gleichnamige Katalog mit Texten von Klaus Gallwitz und Andreas Schlaegel im KANN-Verlag, Frankfurt am Main.
Ort
DSF, Feuerbachstr. 26 - 32, 60325 Frankfurt
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