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OSTEND // OSTANFANG. Ein Stadtteil im Wandel
30. April 2011
Ein Ausstellungsprojekt des historischen Museums im und über das Frankfurter Ostend.
Musik: Chocolat, Hans Romanov
Catering: Zur Insel, Gref-Völsings
Aus der ehemaligen Großmarkthalle wird das neue Hauptquartier der Europäischen Zentralbank. Aus den alten Industriebrachen entlang des Osthafens entwickelte sich eines der innovativsten Dienstleistungs- und Gewerbequartiere Frankfurts. Und aus der einst toten Hanauer Landstraße wurde eine beliebte Ausgehmeile. Der Frankfurter Stadtteil Ostend ist in Bewegung. Für das Team des Stadtlabors des historischen museums frankfurt war das der Anlass, eine Ausstellung mit über 40 Interessierten zu realisieren, die zum großen Teil im Ostend wohnen, arbeiten oder sich wissenschaftlich und künstlerisch mit diesem Stadtteil auseinandersetzen. Das ist in dieser Form deutschlandweit einmalig und hängt mit einem veränderten Verständnis von Wissen zusammen: Nicht nur die Wissenschaft ist dafür zuständig, sondern es gibt auch das Erfahrungswissen es ist unabhängig von Alter, Bildungsgrad oder gesellschaftlicher Position vorhanden. Das historische museum frankfurt geht davon aus, dass nicht nur Historiker, Soziologen oder Stadtplaner über die Stadt Bescheid wissen, sondern dass jeder, der in Frankfurt wohnt, ein Experte für seine Stadt ist. Am 30. April 2011 ist es dann soweit: Das Stadtlabor des historischen museums frankfurt lädt gemeinsam mit den Ausstellenden alle Interessierten zur Eröffnung der ersten partizipativen Sonderausstellung OSTEND // OSTANFANG. Ein Stadtteil im Wandel ins Kontorhaus im Osthafen. Gezeigt werden rund 425 Objekte, Fotografien, Video- und Audiobeiträge, Modelle, Plakate, Gemälde und Zeichnungen. Die Ausstellung ist bis 25. Juni 2011 zu sehen, der Eintritt ist frei.
Auf einer Ausstellungsfläche von rund 620 Quadratmetern können die Besucher unterschiedliche Objekte entdecken. Sie zeigen wie vielfältig das Ostend ist und wie es von den Beteiligten erlebt wird: Dazu zählen eine Sutra die buddhistische Bibel aus dem Fo-Guang-Shan Tempel und eine verbogene Felge aus einem Fahrradgeschäft, die vom Vandalismus im Viertel erzählt. Zu sehen sind außerdem persönliche Skizzen vom früheren Café Pflasterstrand an der Weseler Werft sowie eine komplett aus Pappe gebaute 1-Zimmer-Wohung mit Küchenzeile und Balkon: Jugendliche aus dem Jugendladen Bornheim hatten sich Gedanken zur Wohnsituation im Viertel gemacht, denn es gibt immer weniger billigen Wohnraum. Außerdem sind Fotos von der Fotografin Stefanie Kösling zu sehen. Sie portraitierte 30 Menschen, die zum Beispiel am Osthafen, im Frankfurter Zoo oder auf der Baustelle der Europäischen Zentralbank arbeiten.
Über die biographischen und individuellen Perspektiven hinaus reflektieren historische Postkarten, Architekturmodelle zu neuen Planungsprojekten, Videoarbeiten und ein interaktives Stadtspiel die sozialen und städtebaulichen Veränderungen.
Das Stadtlabor hat Premiere
Über 40 Personen haben diese Ausstellung ehrenamtlich realisiert. Für das neue Ausstellungsformat des Stadlabors ist das ein gelungener Beginn: Denn das historische museum frankfurt entwirft seit 2009 neben einer stadtgeschichtlichen Dauerausstellung Frankfurt Einst! die gegenwartsbezogene Dauerausstellung Frankfurt Jetzt! Das Stadtlabor, so der Name des partizipativen Ausstellungsformats soll ein Forum für aktuelle Fragen zur Stadt sein. Das Museum möchte die vielschichtigen städtischen Themen historisch, gegenwärtig und im Hinblick auf die Zukunft mit interessierten Menschen aufarbeiten und ausstellen. Weil es jedoch erst im Jahr 2014 mit dem neuen Museumsbau lebendig werden kann, begibt sich das Projektteam schon jetzt mit dem Stadtlabor unterwegs hinaus in die Stadt und hinein ins Ostend.
Vernissage mit Musik von Vinyl
Die Ausstellungseröffnung findet am Samstag, 30. April ab 17 Uhr statt. Um 18 Uhr berichten Dr. Jan Gerchow, Direktor des historischen museums und Susanne Gesser, Projektleiterin des Stadtlabor unterwegs in welchem Gesamtzusammenhang das Projekt bei der Neukonzeption des historischen museums steht. Die Kuratorin Katja Weber gibt eine Einführung in die Ausstellung und berichtet vom Entstehungsprozess. Zwei Ausstellungsteilnehmer geben anschließend einen Einblick in die praktische Umsetzung des Projekts. Performances von Arty Choc und antagon Theater runden die Vernissage ab. Gegen 21 Uhr legen DJs auf: Chocolat mit Soul der 50er, 60er und 70er Jahre und Hans Romanov mit Clubmusik. Die Insel sorgt zu Projekt-Café-Preisen für Getränke, Brezeln und belegte Brote sowie für die berühmte Ostend-Spezialität von Gref-Völsing.
Ort
Kontorhaus, Lindleystr. 12, 60314 Frankfurt,
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