Documenta11 - Erste Eindrücke 03
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Kulturbahnhof. Verstärkter eindruck, dass ich noch keine arbeit gesehen hab, die sich reflexiv mit der rolle von kunst und ihrem instrumentarium auseinandersetzt.
Alle arbeiten kommen als kunst daher; kunst als kunst als anderes; - eben dritte welt, randgebiete dieses globus. Manchmal das gefühl die ausstellung wäre von der gesellschaft für bedrohte völker ausgewählt worden.
Themen, die von den randspalten der tageszeitungen auf die titelseiten, anschliessend in die politischen magazine und schliesslich auch auf die documenta gerückt wurden. Der normale verdauungsvorgang, können man meinen. Kunst ist damit das, was sie schon immer war: scheisse!
Wiedermal erfahren wir, was wir schon immer wußten: es geht besonders ausßerhalb von Europa ziemlich dreckig zu. Aber was hat das mit kunst zu tun. Es mag ja ein berechtigtes anliegen eines künstlers der dritten welt sein über die armseligen zustände in seinem land zu unterrichten; aber das könnte genausogut ein nachrichtenteam oder eine hilfsorgansisation tun; wozu kunst?
Das ganze ist ziemlich unironisch und humorlos. Man meint die meisten künstler hätten übersehen, dass die kunst in den letzten 100 jahren sich vor allem mit sich selbst beschäftigt hat; mit ihrem status in der gesellschaft.
Politik, politische themen in der kunst sind sowas wie das feigenblatt der kunst, die sich ihrer eigenen irrelevanz nicht stellen mag und daher gerne nach themen mit "gewicht" greift, um zu demonstrieren: das ist doch was, das geht uns alle was an, das ist doch wirklich schrecklich......
Note: Live von der documenta11