Galerien sind wieder da
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Sie galten lange in Frankfurt als beinahe ausgestorben.
Aber jetzt ist gerade in der Fahrgasse eine Neuansiedlung zu beobachten.
Was mögen die Gründe sein?
Seit 2004 haben in der Fahrgasse neu eröffnet:
- Galerie Parisa Kind
- Galerie Eva Winkeler
- Galerie Greulich
- Galerie U7
Umgezogen aus der Saalgasse: Galerie Schuster mit einem "Private Project Space".
Neu auch: ein Showroom des Revolver Verlages.
Eine Webseite unter dem bombastischen Namen "frankfurtkunstmitte" versucht inhaltlich an den Erfolg von Berlin "Mitte" anzuknüpfen.
Von Off-Spaces und alternativen Kunsträumen ist dagegen wenig zu bemerken.
Annette Gloser wirkt, wenn nicht in Texas, in der "galerie station" im Mousonturm.
Jürgen Wolfstädter, aus Offenbach zugezogen, nennt seinen Raum "Galerie Wildwechsel".
Ich glaube das Modell "Galerie" zum jetzigen Zeitpunkt ist der Ausdruck eines erneuten konservativen Werteverständnisses in der Kunst.
Die allgemeine Wirtschaftskrise verlangt besonders nach greifbaren Ergebnissen in Form von Objekten.
Die Off-Spaces in Frankfurt Ende der 90er waren der verspätete Versuch neue experimentelle Wege in der Kunstvermittlung zu beschreiten.
Das hat weder ökonomisch noch konzeptionell funktioniert. Die Jungs von Oskar-von-Millerstr. machen zwar in ihrem eigenen Raum ein wenig auf "Off", sind aber nebenbei auch bei der Galerie Neff vertreten.
Die wenigen avancierten Protagonisten wie Finger oder Gutleut sind zu Verlegern (Publisher) geworden.
Der Rest ist zur Galerie zurückgekehrt.