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Guter Bratort (vgl. D. Bartetzko in der FAZ vom 6.10.)

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Die polizeimeisterin ist die taeterin. Insofern hatte ich beim taeterraten recht (obwohl die frage `Wer war der Taeter' so (also in dieser form) unsinnig gestellt war). Sie laesst sich schwaengern von dem fertigen polizeikommissaroberrat oder was und verlaesst ihn dann, nachdem die familie ihn gerade verlassen hat. Ohne Liebe. Alles Schauspielerei. Da wuerde ich mir auch die kugel geben.

Was sie nicht weiss, vielleicht ahnt, ist, dass sie dafuer noch braten wird, bzw. ihr kind [ausgerechnet der name der schauspielerin der polizeimeisterin fehlt in der kritik: Brigitte Zeh]. Was mir ganz gut gefiel war der gelbfilter (rdb laesst gruessen - vgl. die erste szene von `brinkmanns zorn' von Harald Bergmann). Das nazihochhaus, das irgendwo da draussen (der horizont ist allermeistens eng) stehen muss. Passt ganz gut zum meisten rest der architektur. Bomben vernichten nur Arbeitskraft und errungenschaften (wie Leben, was immer noch besser ist als Tod) und erhalten das prinzip des maximal profit aufrecht. Am Bratort kann man uebrigens kein Koelsch mehr trinken, nur gegenueber, an so einer autobahnbude, nulldrei fuer zweifuenfzig (klein gibts nicht). Klar, dass Max die welt nicht mehr versteht (die bratwurstburde wurde uebrigens von wegen des panoramas immer auf die `Scheel Sick' gekarrt fuer die tatorte). Andererseits haette der kerl sich auch mal zusammenreissen koennen. Er hat es nicht hinbekommen. Ein taeter ist er dadurch irgendwie auch. Die sprache ist halt so, aber sie koennte auch anders sein. Ist es nur nicht.

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3 Kommentare

Re: Guter Bratort (vgl. D. Bartetzko in der FAZ vom 6.10.)

Guter Bratort (vgl. D. Bartetzko in der FAZ vom 6.10.) - 15. October 2007 - 14:44

Betrachten wir folgenden Satz: "Der Polizist beobachtet den Einbrecher mit dem Fernglas."

Frage an den Linguisten: Wer hat das Fernglas?

Re: Guter Bratort (vgl. D. Bartetzko in der FAZ vom 6.10.)

Guter Bratort (vgl. D. Bartetzko in der FAZ vom 6.10.) - 16. October 2007 - 19:48

Naja, der Satz ist strukturell mehrdeutig (àmbig'). Man kann durch Verschiebeproben der Satzteile (an den Anfang!) zeigen, dass die Lesart `x f-glotzt' mit dem Zusamenstehen von `x' und `mit dem fernrohr' zusammenhaengt. `Verschiebeprobe' meint die Umhermischung der im Lautstrom linear geordneten Satzteile unter Wahrung der Grammatikalitaet bei erstrebter Interpretation.

Re: Guter Bratort (vgl. D. Bartetzko in der FAZ vom 6.10.)

Guter Bratort (vgl. D. Bartetzko in der FAZ vom 6.10.) - 06. December 2007 - 18:54

Sie nennen das ambig? Das ist Behinderung der Strafverfolgungsbehörde!

 

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