Was ist das Politische in zeitgenössischen Theaterformen?
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Wenn mir irgendwas politisch am heutigen Theater vorkommt, dann seine Fähigkeit von der Kulturpolitik Geldbeträge zu requirieren, von denen die Bildende Kunst nur träumen kann.
Im Folgenden einige Beispiele:
Hessischer Landeshaushalt 2006
Kapitel 15 50 Förderprodukt 1 = 29.000 Euro für Künstlerinnen und Künstler
Kapitel 15 50 Förderprodukt 2 = 6.605.000 Euro Euro für Theaterprojekte (exklusive Hessische Staatstheater)
Das ist ein Verhältnis von 1:200 oder 0,5%.
Haushalt der Stadt Frankfurt
Produktbereich 21
Die darin aufgelisteten Theaterprojekte erhalten insgesamt 4.175 Mio. Euro, alle Kunstprojekte zusammen nur 1.19 Mio. Euro. (Ich hab mal die Städelschule ausgelassen.)
Hinzukommt noch, daß die Theaterprojekte fast alle in der institutionellen Förderung sind, also jedes Jahr mit festen Zuschüssen rechnen können. Im Bereich der Bildenden Kunst ist gerade mal ein Projekt vertreten. Der Verein "Kunst für alle" mit mageren 15.000 Euro.
Und ich möchte wetten, die Theater jammern auch noch, daß es hinten und vorne nicht reiche.
Wie kommt es, daß das Theater so einen Stein im Brett hat bei der Politik? Was macht es so politikerfreundlich?
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Leaving the route 3 - Das Politische in zeitgenössischen Theaterformen
Symposion von laPROF über Ansätze jenseits klassischen Theaters
24./25.11. jeweils ab 10.00 Uhr im Künstlerhaus Mousonturm
Kuratiert von Jan Deck und Angelika Sieburg
Das Symposion soll das Politische im zeitgenössischen Theater aufspüren und nach Kontinuitäten und Brüchen seit den siebziger Jahren suchen. In wieweit sind Veränderungen in der Artikulation des Politischen mit gesellschaftlichen Transformationsprozessen verbunden? Kann man von einer Entpolitisierung der freien Szene sprechen? Oder arbeitet politisch engagiertes Theater im Sinne der siebziger Jahre mit einem konservativ und unpolitisch geworden Politikbegriff? Ist die Selbstreflexion des Theaters Grundlage für die Reflexion gesellschaftlicher Themen?
Darüber diskutieren am 24.11. Tanz-und Theaterschaffende aus Hessen, am 25.11. sind unter anderem Peter Danzeisen, Myriam Dreysse, Henning Fülle, Hofmann und Lindholm, Astrid Griesbach, Jan Linders und Patrick Primavesi eingeladen.
Alles wichige http://www.laprof.de/e-trolley/page_8674/index.html
Landesverband professionelles freies Theater Hessen (laPROF)
http://www.laprof.de